Aus der Kumulation der Aktivitäten zur Reduktion der CO2-Emissionen entsteht ein Megazyklus, der auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in der Schweiz haben wird. In einer solchen Konstellation werden Immobilieneigentümer die diesen Paradigmenwechsel verschlafen, mit schwachen Renditen und einer Attraktivitätsminderung ihrer Assets zu kämpfen haben.

Jahr der „bekannten Unbekannten“

Für Immobilienbesitzer die sich an ein langfristiges tiefes Zinsniveau gewöhnt hatten, zeichnet sich eine ungewissere Zukunft ab. Auch wenn der geldpolitische Wasserhahn nicht über Nacht zugedreht wird, ist angesichts des nach wie vor historisch- und zyklusbedingten Niedrigzinsumfelds mit einer erhöhten Volatilität der Kapitalströme zu rechnen. Zusätzlich zu den Risiken, die sich aus einem bereits verlängerten Immobilienpreiszyklus ergeben, sollten sich potentielle Käufer und auch Immobilienbesitzer auf gewisse Veränderungen vorbereiten.

Vielfalt 

COVID-19 hat in vielerlei Hinsicht einen Wandel eingeleitet und Trends in Hinblick auf unsere Arbeits-, Einkaufs- und Lebensgewohnheiten beschleunigt, die bereits vor der Krise erkennbar waren. Diese Veränderungen werden epochale Folgen für Immobilienbesitzer und Investoren. Fortschreitende Urbanisierung, die Nachfrage nach mehr Wohnraum und auch die Perspektive hybrider Arbeitskonzepte werden den Real Estate Markt verändern. Gleichwohl sind Städte keineswegs homogen und weisen grosse Unterschiede bei den Chancen für nationale und regionale Immobilienmärkte auf. Dabei hängen die jeweiligen Erfolgsaussichten von kulturellen, geografischen und wirtschaftlichen Faktoren ab.

Überraschungen 

Eine Serie von schweren Naturkatastrophen im Jahr 2021, die von Hochwasser in der Schweiz, in Belgien und Deutschland über die Rekordhitze in Kanada bis hin zu massiven Staubstürmen in China reichte, machte deutlich, dass die Folgen des Klimawandels schon viel früher eingetreten sind als von vielen Experten vorhergesagt. Der politische Trend hat umgeschwenkt und grüne Welle nimmt zu. Politik, Wirtschaft, Banken, Kreditgeber und Versicherer werden daher zunehmend klimabedingte Auswirkungen einpreisen müssen. Dabei werden sie viel früher als ursprünglich geplant auf das Risiko hinweisen müssen. Dies wird unmittelbar auf die Belehnungspolitik, die Verfügbarkeit von Waren, auf das Zinsniveau und die Erstellungskosten von Immobilien Einfluss haben.

Welt von morgen 

Die Real Estate Welt von morgen steht im Zeichen von drei Trends: Urbanisierung, Technologie und Nachhaltigkeit. Vermieter, die auch zukünftig die Bedürfnisse ihrer Gemeinschaft, ihrer Mieter, Mitarbeiter und Dienstleister im Blick haben, dürften nur leicht höhere Renditen erzielen. Die wachsende Virtualisierung von Arbeit und Freizeit stellt dabei die nächste grosse Entwicklung dar. Nicht zuletzt werden erneut jene Immobilieneigentümer von einer grösseren Sicherheit und von höheren Renditen profitieren, die mit klimaneutralen Geschäftsplänen ausgestattet sind.

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