Bauland in der Schweiz: Chancen und Herausforderungen

Bauland ist in der Schweiz knapp geworden. Entsprechend sind die Preise für Wohnbauland in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Im Jahr 2021 betrug der mittlere Preis für Wohnbauland im Kanton Zürich 1.461 Franken pro Quadratmeter, während er in der Stadt Zürich sogar 5.332 Franken pro Quadratmeter erreichte.
Nur noch in schlecht erschlossenen und steuerlich unattraktiven Gemeinden sind günstige Parzellen verfügbar. Besonders in begehrten Gebieten wie dem Kanton Zürich ist Bauland zu einer kostbaren Ressource geworden. Ein Blick auf die Bauzonenstatistik des Bundesamts für Raumentwicklung zeigt, dass die Bauzonenflächen in den letzten fünf Jahren nahezu stabil geblieben sind. Dennoch hat sich der Anteil an nicht überbauten Bauzonen verringert. Derzeit befindet sich etwa die Hälfte des nicht überbauten Baulands in städtischen Gemeinden, während etwas mehr als ein Viertel in stadtnahen und ländlichen Gemeinden zu finden ist.

4 Faktoren, die den Baulandpreis beeinflussen

1. ÖV-Fahrzeit nach Zürich: Die Nähe zu Zürich und eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr haben einen grossen Einfluss auf den Baulandpreis. Gut erreichbares Bauland in steuergünstigen Zürcher Gemeinden mit attraktiver Aussicht erzielt hohe Verkaufspreise.

2. Steuerbelastung: Die Steuerbelastung einer Gemeinde wirkt sich ebenfalls auf den Baulandpreis aus. Gemeinden mit höheren Steuern haben in der Regel niedrigere Preise.

3. Aussicht und Nähe zum See: Eine attraktive Aussicht und die Nähe zu einem See können den Wert eines Baulands erheblich steigern.

4. Bebaubarkeit und Ausnutzungsziffer: Die Bebaubarkeit eines Grundstücks, die Makro- und Mikrolage sowie die zulässige Bebauung beeinflussen den Preis. Eine höhere Ausnutzungsziffer und ein grösseres Baupotenzial können zu höheren Preisen führen.

Die Wertsteigerung von Bauland
Unbebautes Bauland generiert zwar keine direkten Erträge, bietet aber ein attraktives Wertsteigerungspotenzial. Laut einer Studie des Bundesamts für Statistik (BfS) stieg der Preis für Bauland in der Schweiz zwischen 2010 und 2020 durchschnittlich um 2,5 Prozent pro Jahr. Das steigende Bevölkerungswachstum und der Mangel an Wohnungen deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Bauland hoch bleiben wird. Dies könnte zu weiteren Preisschüben bei diesem knappen Gut führen.

3 Arten von Bauland

1. Bauerwartungsland: Bauerwartungsland ist unbebautes Land, für das keine Garantie besteht, dass es in absehbarer Zeit bebaut werden darf. Deshalb erzielt dieses in der Regel niedrigere Verkaufspreise.

2. Bauland: Bauland ist bereits als solches ausgewiesen und verfügt über einen rechtsgültigen Bebauungsplan. Es fehlen jedoch noch Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser.

3. Baugrundstück: Ein Baugrundstück ist vollständig erschlossen und verfügt über alle notwendigen Anschlüsse und Zugänge zu Versorgungssystemen. Baugrundstücke erzielen in der Regel die höchsten Preise.

Die Herausforderungen beim Kauf und Verkauf von Bauland
Der Kauf und Verkauf von Bauland erfordern Fachwissen und Verhandlungsgeschick. Für Immobilieneigentümer ist es wichtig zu wissen, dass ungenutztes Bauland laufende Kosten verursacht und die Behörden Eigentümer ermutigen, Projekte zu realisieren, um Wertverluste durch mögliche Rückzonungen zu vermeiden.

Kaufinteressenten sollten sich auf eine gründliche Prüfung vorbereiten, bevor sie Bauland erwerben. Dabei spielen Faktoren wie Bauvorschriften, Erschliessung, Dienstbarkeiten, maximale Wohnfläche und Kosten (Maklerhonorar, Grundstückgewinnsteuer, Handänderungssteuer) eine entscheidende Rolle.

Unser Rat an Immobilieneigentümer und Kaufinteressenten
Als Immobilienmakler in der Zentralschweiz empfehlen wir Immobilieneigentümern, sich über die Möglichkeiten und Potenziale ihres Baulands zu informieren. Eine professionelle Beratung und eine fundierte Wertermittlung sind entscheidend, um einen angemessenen Preis zu erzielen. Wir stehen Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Verfügung. Kaufinteressenten raten wir, sowohl direkt mit den Gemeinden zu sprechen und sich über geplante Bauprojekte und die Ortsplanung zu informieren, als auch die Unterstützung eines lokalen, erfahrenen Immobilienmaklers in Anspruch zu nehmen. Insiderwissen und frühzeitige Kontakte können dabei helfen, günstiges Wohnbauland zu finden. Alternativ kann auch die Suche nach einem älteren Wohnhaus empfehlenswert sein, das umgebaut oder ersetzt werden kann.